Ernste Gesichter von Politiker*innen, die ernste Reden halten und mit ernster Miene Kränze an öffentlichen Plätzen ablegen. Wahrscheinlich werden solche Szenen morgen zu sehen sein, denn morgen ist Volkstrauertag. Ein Gedenktag, der an die Toten der beiden Weltkriege erinnern soll. In den verschiedenen politischen und kirchlichen Veranstaltungen wird sicherlich wie in den Jahren zuvor an Versöhnung, Völkerverständigung und Frieden appelliert.
Angesichts der Opfer aktueller Konflikte und Kriege ist der 13. November 2022 tatsächlich ein sehr, sehr trauriger Tag. Denn längst geht es nicht mehr um vergangene Gräueltaten: Der Krieg in der Ukraine, die politischen Unruhen in China, Iran, Myanmar, Afghanistan und anderen Regionen der Erde machen deutlich, dass zahlreiche Menschen jeden Tag Familienangehörige und Freunde gewaltsam verlieren. Deren Trauer ist unermesslich.
Wie wäre es eigentlich, wenn am diesjährigen Volkstrauertag keine ernsten Reden in den Medien übertragen würden? Wenn stattdessen nur stumme Bilder gezeigt werden von den Schlachtfeldern und Kriegsschauplätzen auf unserem Planeten? Dann wäre der Volkstrauertag tatsächlich ein stiller Gedenktag…