Trauerhaltestelle

Trauern braucht unterschiedliche Räume, in denen sich Menschen gerne aufhalten und bewegen. Räume, die das Kommen und Gehen leicht machen. Räume, die alles und nichts ermöglichen. Gibt es solche „Zimmer“?

Was es auf alle Fälle gibt, ist das zunehmende Bewusstsein, dass es Orte für Trauernde geben muss. Raumgestaltung ist seit jeher ein Teilbereich der Architektur. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sich öffentliche wie private Träger (Friedhofsverwaltungen, Bestattungsinstitute, Stiftungen) an Architekturbüros wenden und um Konzeptvorschläge bitten, wie „Trauerzimmer“ aussehen können: Die Trauerhaltestelle ist eine solche Idee, die seit einigen Monaten in die Praxis umgesetzt wurde. Seit Oktober 2021 steht sie auf dem Ohlsdorfer Parkfriedhof in Hamburg.

Zwei Betonklammern bilden den Raum, der für alle Besucherinnen und Besucher offen ist. Es gibt Sitzgelegenheiten, die dazu einladen, sich niederzulassen und seinen Gedanken nachzuhängen. Blumen und andere kleinere Gegenstände können ablegt und mit Kreide Worte auf Wände geschrieben werden. Die Haltestelle bietet die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen, aber auch aktiv zu sein. Jeder/jede kann dort verweilen, so lange er/sie möchte.

Es wäre wünschenswert, wenn es noch mehr verschiedene Trauerräume an verschiedenen Orten gäbe. Ob dies gelingt, wird vom Kooperationswillen staatlicher Träger, privater Initiatoren und Kunstschaffenden abhängen.

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